Kiosk am Markt
- 40 Teile
- Maßstab 1:45
- 06/2024
- Wermelskirchen
Comichefte mit Gimmick, Süßwaren zum Preis von einem Groschen, filterlose Lungentorpedos oder eine Überraschungstüte für den Herren – Erinnerungen an die Kioske vergangener Jahrzehnte rufen noch heute wohlig-nostalgische Erinnerungen bei der Kundschaft von einst hervor. Auch Wermelskirchen im Bergischen Land besaß eines jener wundervollen Büdchen. Errichtet in den 1930er Jahren, stand der kleine Pavillion auf einer begrünten Verkehrsinsel am Markt nahe der evangelischen Stadtkirche.
Nach einem wenig schmeichelhaften Anfang als Toilettenhäuschen folgte alsbald der Umbau zum Verkaufsstand, dessen Erscheinungsbild sich am typischen Baustil der Region orientiert: Graue Schieferplatten harmonieren zusammen mit weißen Fensterrahmen und grünen Verzierungen als architektonischer Dreiklang. Zwar verschwand das denkmalgeschützte Gebäude 2009 aus dem Stadtbild, um einer optimierten Verkehrsführung Platz zu machen. Doch ehrenamtlichem Engagement sei Dank geht der Büdchenzauber auch heute noch weiter, denn das Freilichtmuseum in Lindlar übernahm den historischen Kiosk und eröffnete ihn 2010 neu – mit Süßigkeiten, Wundertüten und kleinem Spielzeug, eben genau wie früher.
Quellen und weitere Informationen
- Teifel, Udo: Markt-Kiosk: Abriss möglich, in: Rheinische Post, 04.02.2007
- Tillmanns, Gunhild: Unser Büdchen flog davon, in: Rheinische Post, 10.09.2009
- Teifel, Udo: »Büdchen« ist wieder geöffnet, in: Rheinische Post, 21.06.2010
- LVR-Freilichtmuseum Lindlar: Kiosk aus Wermelskirchen